Donnerstag, 5. Juni 2014

Bandages

Wer kennt sie nicht aus dem Erste-Hilfe-Kasten, die Verbandpäckchen und Fixierbinden. Für kleinere Verletzungen sind diese ja völlig ausreichend, aber bei großen Verletzungen und schweren Blutungen hat man das Gefühl, man bekommt eine .22er in die Hand gedrückt und soll damit auf einen Elefanten schießen.

Aber zum Glück gibt es nicht nur diese einfachen Verbandpäckchen, sondern auch Effektiveres, wenn man stark blutende Wunden versorgen muss. Im Folgenden werde ich ein paar Produkte vorstellen und in Wort und Bild beschreiben, nämlich die Notfall-Bandage ("Israeli Bandage") und Wound Stop von First Care, die Olaes-Bandage von Tactical Medical Solutions und die Emergency Trauma Dressing (ETD) von North American Rescue.

Gemeinsamkeiten und allgemeine Merkmale der Bandages

Zunächst ist allen Bandages die robuste Verpackung gemeinsam, oft gibt es eine innere Verpackung aus (dünnem) Plastik oder Papier und eine robuste PVC-Außenhülle, die vakuumiert wurde. 
Alle bestehen aus einer Binde, die wesentlich stabiler ist, als bei einem herkömmlichen Verbandspäckchen, einer größeren (längeren) und dickeren Wundauflage (die oft an eine Damenbinde erinnert) und weiteren Features, wie ein Schutz gegen unbeabsichtigtes Abrollen und Klettflächen zum Verschließen der Bandages. 3 von 4 dieser Bandages haben einen eingebauten Druck-Applikator.
Zudem bieten alle Hersteller die Bandages in verschiedenen Größen an, zumeist 4"inch (ca. 10 cm), 6"inch (ca. 15 cm) und Abdominal.

Die Notfallbandage von First Care: "Israeli Bandage" 

Die Notfallbandagen der Firma First Care sind besser bekannt unter dem Begriff "Israeli Bandages", denn da werden sie hergestellt, auch wenn das auf der Webseite von First Care nicht so ersichtlich ist. (Braucht die Mehrzahl der Leser nicht zu stören, uns hat der Hinweis "made in Israel" schon Schwierigkeiten beim Verkauf bereitet). Die Bandage gibt es in zivilem Weiß (Verpackung wie auch Bandage) sowie militärischem Olivgrün. Auf der Außenseite der Bandage, also der Wundauflage gegenüberliegend, befindet sich ein Druck-Applikator aus Plastik, mit dem Druck auf die Wunde ausgeübt werden kann. Ein Abrollschutz besitzt die Israeli Bandage in Form von Fäden mit Knotenenden, die sich beim Abrollen leicht herausziehen lassen, aber im Falle des Loslassens der Bandage verhindern, dass diese von alleine abrollt. Am Ende der Bandage befindet sich eine Klammer zur Fixierung.




Wound Stop: Die kostengünstigere Bandage von First Care

Die Wound-Stop Bandage gibt es in zivilem Weiß und in 3 verschiedenen Größen, wobei die "dritte Größe" nicht die Abdominal-Bandage ist, sondern ein "First Aid Wound Dressing", eine Version, die man am besten mit "Verbandpäckchen mit Druck-Applikator" beschreiben könnte, also kleiner und simpler (Material nicht ganz so elastisch wie bei der Notfallbandage und kürzer, Kompresse kleiner und flacher) aber auch kostengünstiger. Die beiden anderen Größen sind vom Aufbau gleich wie die weißen (zivilen) Versionen der Israeli Bandage, unter anderem Namen, Herstellungsort in den Niederlanden und etwas kostengünstiger.







Emergency Trauma Dressing (ETD)

Die Bandage von North American Rescue ist die einzige der vorgestellten Bandages, die keinen Druck-Applikator hat. Sie besteht also aus einer robusten elastischen braunen Bandage mit aufgenähter Wundauflage, etwa von gleicher Stärke wie die der Israeli Bandage. Ein ca. 1,5 cm breiter Klettstreifen ganz am Anfang der Bandage (um sie leichter einhändig um das verletzte Körperteil herum befestigen zu können), schmale, längs aufgebrachte Klettstreifen innerhalb der Bandage (als Abrollschutz) und eine Klammer zur Befestigung der Bandage nach vollständiger Abrollung vervollständigen das Produkt.






Olaes Bandage: Mull statt Wattekompresse

Die Olaes Bandage von Tactical Medical Solutions fällt am meisten aus dem Rahmen: es ist weniger die elastische Bandage in einer Farbe, die man als "Sand/Desert" beschreiben könnte, sondern eher die Kompresse und der Druck-Applikator, der sie von den anderen absetzt. Während die anderen Bandagen mit einer Wattekompresse unter einer Vliesschicht arbeiten, befindet sich bei der Olaes-Bandage z-gefalteter Mull unter dem Vlies, sodass die Wundauflage wesentlich dicker ist als bei den anderen Bandages. Als Druck-Applikator dient eine Plastik-Halbkugel. Weitere Merkmale der Bandage sind ein ca. 1,5 cm breiter Klettstreifen am Anfang der Bandage (auch hier wieder zum sicheren Fixieren der Bandage zu Beginn des Wickelvorgangs, sodass auch einhändig gearbeitet werden kann), schmale, quer aufgenähte Klettstreifen (als Abrollschutz) und eine Klammer zur Befestigung der Bandage nach vollständiger Abrollung.







Verfasst von Claudia Bommer